Mein neuestes Buch: „DAS SPIEL MIT DEM DRITTEN WELTKRIEG“


Es ist ein außerordentliches Experiment und gleichzeitig ein Wagnis: kann man Weltpolitik darstellen und sie erklärbar machen, indem man ein halbes Jahr lang jeden einzelnen Tag beobachtet, die Essenz niederschreibt und zusätzlich internationale und österreichischer Experten in Analysen und Interviews zu Wort kommen lässt?
Das Buch beginnt nach einer ausführlichen Einleitung mit der Inauguration von Donald Trump am 20. Jänner 2025 und endet – theoretisch – am 20. Juli 2025, einem Tag mit dutzenden Toten im Gaza-Streifen. Tatsächlich überschlagen sich jedoch im August 2025 die Ereignisse, vor allem im Zusammenhang mit dem Ukraine-Krieg. Am 15. August bereitete Donald Trump dem Kreml-Chef Vladimir Putin in Alaska einen herzlichen Empfang, wenige Tage später kam es m Weißen Haus zum USA-EU-Gipfel. Im September zeigt sich, wie weit die Gewalt in den USA an Boden gewonnen hat: der rechtsgerichtete Trump-Freund Charlie Kirk wird auf offener Bühne erschossen.
Dem US-Präsidenten widmet der Autor, der viele Jahre in den USA verbracht hat, die meiste Aufmerksamkeit. Gleich zu Beginn seiner Amtstätigkeit zeigt Donald Trump auf, in welche Richtung es geht: gegen illegale Immigranten, gegen die Rechtsstaatlichkeit, gegen die Medien, gegen die Wahrheit, gegen die Universitäten, gegen internationale Verträge, gegen vormals langjährige Verbündete. Sein irrationales Verhalten stellt die globale Ordnung auf den Kopf. Auf der anderen Seite wiederum hält Vladimir Putin an seinem aggressiven Vorgehen in der Ukraine fest. Alle Versuche – auch die Trumps – Friedensverhandlungen einzuleiten, scheitern.

DER FALTER

In „Das Spiel mit dem Dritten Weltkrieg“ führt der ehemalige Journalist (ORF) und EU-Parlamentarier (SPÖ) Tagebuch über die Polykrise, in der wir leben. Damit entsteht weit mehr als nur eine Chronologie der laufenden Ereignisse – es wird auch möglich, die komplexe Dynamik der Gegenwart, deren Geschwindigkeit selbst wegweisende Ereignisse zur Beiläufigkeit verwischt, retrospektiv zu verstehen: Man versteht nach der Lektüre die Welt ein bisschen besser.“

NEWSFLIX.AT

Worum geht es konkret?
Eugen Freund hat, nach einer längeren Einleitung, ein Trump-Tagebuch gestaltet. Es beginnt mit dem 20. Jänner, als der damals noch 78-Jährige den Amtseid ablegte, und endet mit dem 20. Juli, exakt sechs Monate später. Gesamt handelt es sich um 275 Tagebuch-Einträge, an manchen Tagen gibt es mehrere, an anderen keinen.

Was bietet das Buch?
Es erinnert daran, dass die Erinnerung Streiche spielt. Vieles, was passiert ist, haben die meisten schon vergessen. Das Buch holt alles ins Gedächtnis zurück. Es ist eine Verdichtung der Geschehnisse und das macht es richtig stark.


Der Begriff „Dritter Weltkrieg“ fällt, völlig unvermutet, am 28. Februar 2025, als der US-Präsident dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj im Weißen Haus gleich zwei Mal zuruft: „You are gambling with World War Three!“ („Sie spielen mit dem 3. Weltkrieg!“). Kann tatsächlich der Präsident eines überfallenen Staates, der von einem machtbesessenen, militärisch überlegenen Nachbarn seit mehr als drei Jahren täglich mit Drohnen und Kampfflugzeugen bombardiert wird, einen trans-kontinentalen Krieg auslösen? Oder bedarf es dazu mächtiger Staatsmänner, wie etwa eines unberechenbar vorgehenden US-Präsidenten oder eines kriegs-besessenen Kreml-Bosses? Könnten auch die Konflikte um das iranische Atomprogramm oder die Lage der Palästinenser geeignet sein, einen Weltenbrand zu entzünden? All diese Fragen können bis zum Erscheinen dieses Buches – zum Glück – nur theoretisch erörtert werden.

375 Seiten, € 21.00. Wieser Verlag